Das hat die Interessensvertretung der S04-Mitglieder gestern auf einer Mitgliederversammlung beschlossen. Die kommenden drei Monate wolle man die Situation beobachten und dann im Rahmen einer Jahreshauptversammlung bewerten. „Sollte in dieser Zeit keinerlei gravierende Kurskorrektur erkennbar sein, so wird – wie schon die UGE – auch der SC das gemeinsame Haus in diesem Sommer absehbar verlassen, um mit zahlreichen anderen Freunden und Weggefährten ein neues Gebäude der Schalker Fanvertretung zu errichten“, teilten die Supporters in einer Erklärung mit.
Der Supporters Club, mit 1000 Mitgliedern die größte einzelne Fanorganisation, stehe grundsätzlich weiter hinter der Struktur des SFCV, sowie sie sich in den vergangenen 35 Jahren etabliert und größtenteils auch bewährt habe. „Allerdings stellen wir seit längerer Zeit mit großem Bedauern fest, dass die derzeitige Politik der Verbandsführung einen Großteil unserer Mitglieder nicht mehr mitnimmt und deren Meinungen und Interessen nicht mehr authentisch wiederspiegelt. Die gefühlte Tatenlosigkeit mit der man mit anzuschauen scheint, wie die Schalker Fanszene in ihre Einzelteile zerfällt und in Streitigkeiten versinkt, muss entweder als völlige Ohnmacht und Kapitulation oder als klassische „Laissez-Faire-Politik“ bezeichnet werden“, so der Supporters Club.
Somit trage die SFCV-Politik eine nicht unbedeutende, zumindest moralische, Verantwortung für die derzeitige Situation mit, spalte sie doch mehr denn zu einen. „Wir als Supporters Club kritisieren diese Haltung und wollen und werden nicht länger tatenlos dabei zuschauen, wie tatenlos zugeschaut wird“, begründeten die Fans ihren Schritt.
Der Austritt aus dem SFCV sei aber nicht das Ziel, machten die S04-Anhänger ebenso deutlich. „Wir haben vom ersten Tag an der Implementierung einer Fanabteilung auf Schalke positiv gegenüber gestanden, sowie auch das komplette Outsourcing aller Dienstleistungen vom SFCV zum S04 hin begrüßt und unterstützt. Grundgedanke dieser Maßnahme war es, sich voll und ganz wieder den Fans und der Vereinspolitik widmen zu wollen. Wir wünschen uns nun, dass den Worten nun endlich auch konsequent – in allen Bereichen – Taten folgen“, wolle der Supporters Club eher aufrütteln, als zerrütten.
Intention sei künftig wieder ein gemeinsames Miteinander im Sinne aller S04-Anhänger zu erreichen. „Wir als SC können nur noch einmal wiederholen, dass wir hinter dem Konstrukt SFCV stehen, wir uns darin allerdings auch wiederfinden wollen und müssen und gerade dies uns derzeit schwer fällt. Entsprechende Änderungen und Kurskorrekturen sind dringend notwendig“, forderten die Anhänger. „Der SFCV muss endlich auch mal wieder agieren statt immer nur zu reagieren, muss wieder „sexy“ und attraktiv werden – auch und gerade für unseren Nachwuchs, für unsere jüngeren Schalker.“ Positive Ansätze seien auch da. Aber man wolle, dass der SFCV seine Aufgabe als Interessensvertretung „von unten nach oben“ wieder deutlicher wahrnimmt, als die in den vergangenen Monaten der Fall gewesen sei. „Es liegt nun weniger an uns, sondern vielmehr am SFCV selbst, ob es gemeinsam in eine gute – vielleicht sogar in eine bessere Zukunft geht, oder ob sich an dieser Stelle die Wege trennen“, machte der Supporters Club klar.